Eine kraftvolle Inszenierung, schillernd zwischen Happening, Gruppenterror und dem Aufstand der Kinder: Christopher Roth und Jeanne Tremsal werfen die Zerfallsphase der Otto-Mühl-Kommune dämonisch, aber auch voll jugendlicher Unschuld auf die Leinwand. Ihr Film nimmt die Perspektive einer 14-Jährigen ein, der gerade das schönste passiert, was es im Leben gibt. Sie hat sich verliebt. Und bringt sich paradoxerweise gerade damit in höchste Gefahr.

 Jeanne lebt in der Kommune auf dem Bauernhof, seit sie zwei Jahre alt ist. Ihre Mutter und ihr Vater wohnen in Stadtkommunen und kommen nur selten zu Besuch. Dies ist eines der Gesetze, das Otto, der Herrscher der Kommune, so bestimmt: Kinder wachsen ohne Eltern auf. Die 14-jährige Jeanne kennt keine andere Welt, sie genießt ihr Leben in der Umgebung vieler anderer Kinder in der freien Natur.

Bis sie sich in den 16-jährigen Jean verliebt und ihr Kindheitsparadies Risse bekommt. Denn jetzt verstößt sie gegen Ottos oberstes Gesetz: „Sex ist erlaubt, aber Liebe verboten“. Otto verbannt Jean in die Stadtkommune. Und dann ist da noch Ottos unausgesprochenes Privileg: Er kommt nachts in Jeannes Zimmer und berührt sie. Jeanne aber rebelliert. Und dann rebellieren auch die anderen Kinder – gegen die Erwachsenen und gegen die autoritäre Herrschaft Ottos.

SERVUS PAPA, SEE YOU IN HELL basiert auf den Erinnerungen von Jeanne Tremsal. Sie ist in der Mühl-Kommune aufgewachsen, in der bis zur Verhaftung des Gründers neue Lebensformen ausprobiert wurden. Jeanne wird im Film verkörpert von Jana McKinnon („Bad Behaviour“, „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, „Dunkelstadt“), an ihrer Seite spielen Clemens Schick als Otto (KIDNAPPING STELLA, 4 KÖNIGE, PRAIA DO FUTURO) und Leo Altaras als Jean (TITOS BRILLE). Jeanne Tremsal spielt ihre eigene Mutter. Die Dreharbeiten fanden während des Lockdowns in der Nähe von Kassel auf einer Fulda-Insel statt. Dort blieb das Filmteam für einige Wochen unter sich.

Deutschland 2022
FSK
ab 16
Länge
116
Genre
Drama
Regie
Christopher Roth
Schauspieler
Jana McKinnon, Clemens Schick, Leo Altaras, Dirk von Lotzow