Außerdem zeigen wir die Dokumentation „Amaro Filmos – Wir sind hier“ (D, 2022, 30 Min.) von jungen Rom*nja aus Berlin. Darin sprechen die Protagonist*innen nicht nur über ihre Träume, Zukunftswünsche und Rollenbilder, sondern beleuchten auch brennende gesellschaftliche Probleme wie Rassismus, Gentrifizierung und die damit einhergehende räumliche Verdrängung einer ganzen Community.
Im Anschluss erzählen die Filmemacher*innen von den Filmarbeiten, diskutieren mit Expert*innen über Geschlechterrollen in der Community und klären über Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja auf.
Der Eintritt ist frei - beim Einlass wird um eine Spende gebeten.
ROMNJA RANGERS
(Doku-Fiktion, 2024, 15 min.)
Drei junge Romnja wenden sich verzweifelt an ihren Opa Cole, der in seiner Lieblingsbar sitzt. Denn sie wollen wissen, ob auch er mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Opa Cole erklärt, dass Roma und Sinti schon seit Jahrhunderten diskriminiert werden und fordert die jungen Frauen auf sich zur Wehr zu setzen. Plötzlich finden sich die Mädchen in einer spacigen Zentrale wieder und haben sich in Romnja Rangers verwandelt - ob durch einen Zaubertrank, Magie oder bloße Wunschvorstellung? Sie können jetzt die Zeit zurückdrehen und mit dieser Superpower anderen helfen sich gegen rassistische Bemerkungen in ihrer Vergangenheit zu wehren.
In dem Kurzfilm „Romnja Rangers“ verarbeiten sechs junge Romnja* im Alter von 14 bis 19 Jahre ihre Diskriminierungserfahrungen in einer Mischung aus Doku und Spielfilm, gewürzt mit etwas Fantasy und Sci-Fi. Dabei wählen sie Humor als ein Mittel, um sich aus der Ohnmacht angesichts von rassistischen Äußerungen zu befreien.
Der Kurzfilm ist im Rahmen des Projektes „Chancen statt Grenzen für Rom*nja“ von KAROLA – Internationaler Treffpunkt für Frauen & Mädchen in Kooperation mit der GWA St. Pauli entstanden. ROMNJA RANGERS hat dieses Jahr bereits einige Preise bei Jugendfilmfestivals gewonnen hat.
Amaro Filmos – Wir sind hier!
(Dokumentation, 2022, 45 Minuten)
In „Amaro Filmos“ (auf Romanes „Unser Film“) geben junge Rom*nja aus Berlin einen Einblick in ihr Leben und in ihre Gedankenwelt. Mit Humor und Selbstbewusstsein beantworten die Protagonist*innen die Fragen: Wie sehen wir uns? Wie werden wir von anderen gesehen? Und was bewegt uns?
Etwa zehn Jahre lang lebten viele Familien aus einer rumänischen Roma*-Gemeinschaft in einem Wohnblock in Berlin-Friedrichshain. Die Filmprotagonist*innen erlebten ihr Haus als einen Ort des Zusammenhalts und der ersten Freundschaften, aber auch als einen Schauplatz von Diskriminierung bis hin zu lebensbedrohlicher Gewalt. Ab Anfang 2022 standen viele der Mieter*innen aufgrund von Immobilienspekulation vor der drohenden Wohnungslosigkeit. Im November des Jahres zog die letzte Familie aus.
In „Amaro Filmos“ zeigen vor allem junge Menschen zwischen 14 und 23 Jahren, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und lautstark ihren Platz in der Gesellschaft einfordern – ganz nachdem Motto: Wir sind hier! Durch Redebeiträge auf Demos, durch Forumtheater, Workshops gegen Antiziganismus und Empowermentarbeit verschaffen sie sich Gehör und gestalten aktiv die Gesellschaft mit.
Der Film entstand in Kooperation mit dem Filmemacher, Fotografen und Sozialarbeiter Olad Aden, dem Friedrichshainer Streetwork-Team von Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V. und der Berliner Roma*-Selbstorganisation RomaTrial e.V. Er ist Teil des Bildungsprogramms gegen Antiziganismus „WIR SIND HIER!“ und wurde gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und aus den Mitteln des Berliner Partizipations- und Integrationsprogramms.