Die Kinder wollen. Sie sind froh das Müssen der Schule hinter sich zu lassen. Dabei: „In drei Wochen Mini-München haben sie mehr gelernt als in einem Jahr Schule“, sagt die Kulturbürgermeisterin von München und alle nicken, auch ohne dass ein Fragebogen von PISA ausgefüllt wurde.
Was passiert da? Der Film zeigt es und lässt spüren, was es heißt hellwach und ganz gegenwärtig zu sein. Nicht eimal sieht man ein Smartphone, das gar nicht ausdrücklich verboten ist. Die Generalprothese auch vieler Kinder ist nicht nötig. Man bedenke das Ergebnis der in diesen Tagen veröffentlichten Studie des UKE Hamburg Eppendorf: Zweinhab Stunden an Werktagen und vier Stunden an Wochenendtagen verbringen die 10 bis 17jährigen mit diesem Weltersatz. Natürlich kann das Smartphone auch ein Kompass sein, wenn man sich in die Welt begibt.
Aber wenn es an Welt mangelt, dann muss man sie bauen.
„Wir bauen eine neue Stadt“ heißt der Dokumentarfilm von Reinhard Kahl, der sich mit Produktionen wie „Treibhäuser der Zukunft“ oder „Lob des Fehlers“ einen Namen gemacht hat. Die Anfänge der Kinderstadt in München liegen bereits 50 Jahre zurück. Es ist kein luftiges Zukunftsprojekt. Aber selten spürt man so viel Zukunft wie dort. Ja, es wird an der DNA einer nächsten Gesellschaft gebastelt, die auf das Industriezeitalter folgen könnte - wenn es gut geht: eine Tätigkeitsgesellschaft.
Übrigens besetzten Kinder nach einem unterbrochenen Anfang von Mini-München 1986 das Rathaus. Das richtige Rathaus, der richtigen Stadt. Seitdem gibt es ein Rathaus der Kinderstadt alle zwei Jahre, drei Wochen in den Sommerferien. Seitdem hat diese Erfindung zu 300 Kinderstädten in allen Erdteilen geführt. Auch in Hamburg, wo es in diesen Sommerferien wieder eine Kinderstadt geben wird.