Das Freeride Filmfestival (FFF) wird heuer noch mehr Menschen erreichen. Das Programm unter dem Motto „FOREVER RIDE“ deckt ein weites Spektrum ab: von schonungsloser Ski-Action und dem weiblichen Zyklus über verspielte Dystopie und wortlose Schönheit bis zu arktischen Abenteuern und einem Snowboardfilm über die Magie des Kurvenfahrens.

Es ist faszinierend, wie viele erstklassige Produktionen dieses Jahr um einen FFF-Startplatz ins Rennen gegangen sind. Unter den mehr als 50 Einreichungen waren rund 20 richtige Highlights dabei – noch nie ist uns die Auswahl der Filme so schwergefallen“, erzählt Harry Putz, Co-Organisator des größten Freeride Filmfestivals in Europa. „Nach langen und intensiven Diskussionen haben wir uns für sechs Hochkaräter entschieden, die mit ihren Themen und Zugängen unseren Zeitgeist exakt treffen. Beeindruckt hat uns sowohl die unbeirrbare Leidenschaft sämtlicher Protagonistinnen und Protagonisten als auch die kreative und individuelle Umsetzung. Als gemeinsamen Nenner aller Produktionen haben wir den Slogan ‚FOREVER RIDE‘ herausgefiltert.“

So wollen in „THE BLONDES“ drei skiverrückte Freundinnen aus Kanada und Norwegen nichts anderes als einfach immer nur Skifahren. „Es sind die fettesten Lines und die härteste Freeride-Action, die je von Frauen in einem Film zu sehen war – sowohl technisch als auch von den unfassbar schönen Aufnahmen her“, erklärt Volker Hölzl, der zweite Co-Organisator des FFF. Auch in der feinfühlig inszenierten Produktion „CYCLES“ sind ausschließlich Freeriderinnen am Werk und am Wort. Neben feinsten Powder- und Freestyle-Shots berichten sie offen und ehrlich darüber, welch transformative Kraft in ihrem Menstruationszyklus liegt und wie sie damit bei der Ausübung ihres Sports umgehen.

Im zeitlosen Snowboardfilm „LEFT RIGHT“ geht es ausschließlich ums Kurvenfahren, doch Samuel McMahon inszeniert das Thema so grandios, dass einem der Atem stockt. Auf der Suche nach dem perfekten Turn stößt der Filmemacher auf coole Charaktere wie Frankreichs Freestyle-Legende Mathieu Crepel und auf traumhafte Orte – von den Alpen bis nach Japan. In „22 HØURS“ wiederum machen sich die Südtiroler Brüder Matthias und Jakob Weger auf den Weg in die norwegischen Lyngen Alps. Trotz extremer Wetterverhältnisse wollen sie 350 Kilometer nördlich des Polarkreises in ihre Arctic Dreamline finden.

Fast ohne Worte, dafür mit umso beeindruckenderen Bildern überzeugen die letzten beiden Filme. „PROJECTION“ sorgt dabei für eine „Lost Places“-Stimmung in bester Arthouse-Manier: Ein Team aus Skifahrern und Snowboardern frönt in den verlassenen Anlagen und Landschaften ehemaliger Skigebiete ihrem Spieltrieb. Subtil weist der Film auch auf drängende Themen wie Klimawandel und kapitalistische Ausbeutung hin. In „PURITY“ erzeugt Regisseur Lukas Schäfer eine wunderbar meditative Reise ins Innere – aus der Dunkelheit ins Licht, aus dem Alleinsein in die Gemeinsamkeit. Hauptdarsteller ist die Natur, und Snowboarder Gabriel Indrist & Friends geben sich mit sportlich herausragenden Nebenrollen zufrieden. Der Film kommt bestens ohne auch nur ein gesprochenes Wort aus.

2023
Genre
Sportfilm-Festival