Der 1953 entstandene Film Mouramani von Mamadou Touré gilt als der erste Film überhaupt aus Guinea. Interessiert an den Produktionsbedingungen und dem Verbleib einer Kopie des Films, macht sich Thierno Souleymane Diallo auf die Suche nach Menschen, die ihm Auskunft zu Geschichte und Rezeptionsgeschichte des Films geben können. Wie ein roter Faden ziehen sich Aufnahmen durch den Film, die den jungen Filmemacher selbst zeigen. Ausgestattet mit Videokamera, Mikro und Kopfhörern, zieht er, mal auf dem Rücken eines Esels, mal barfuß, durchs Land und filmt alles, was er unterwegs und bei seinen Gesprächen mit Zeitzeug*innen und Archivar*innen erlebt.

Der Film entwickelt sich zunehmend zu einer Reise durch Guineas Filmgeschichte, durch leer stehende Kinos und verwaiste Filmarchive. Dabei wechselt er zwischen observierenden Alltagsszenen, performativen Elementen und Re-Inszenierungen. So entsteht das vielschichtige Bild eines Landes, dem eine Pionierrolle im afrikanischen Kino zugesprochen wird, das aber erst langsam die Bedeutung von Filmen und Filmarchiven für seine kulturelle Identität und seine Geschichte wiederentdecken muss.

Französisch mit engl. UT.

Frankreich, Senegal, Guinea, Saudi-Arabien 2023
Länge
93
Genre
Dokumentation
Regie
Thierno Souleymane Diallo