Erinnerungen an seinen Vater Jens Ole Jepsen (Ulrich Noethen), der als Polizist zu den Autoritäten in einem kleinen norddeutschen Dorf zählte und den Pflichten seines Amtes rückhaltlos ergeben war. Während des Zweiten Weltkriegs muss er seinem Jugendfreund, dem expressionistischen Künstler Max Ludwig Nansen (Tobias Moretti), ein Malverbot überbringen, das die Nationalsozialisten gegen ihn verhängt haben. Er überwacht es penibel, und Siggi (Levi Eisenblätter), elf Jahre alt, soll ihm helfen. Doch Nansen widersetzt sich – und baut ebenfalls auf die Hilfe von Siggi, der für ihn wie ein Sohn ist. Der Konflikt zwischen den beiden Männern spitzt sich immer weiter zu – und Siggi steht zwischen ihnen. Anpassung oder Widerstand? Diese Frage wird für Siggi entscheidend…
Mit „Deutschstunde“ hat Regisseur Christian Schwochow („Bad Banks“, „Paula“) einen der großen Welterfolge der deutschen Literatur verfilmt. Siegfried Lenz’ 1968 erschienener Roman thematisiert Repression und die Zerstörung menschlicher Beziehungen in einem autoritären System – und ist in Zeiten, in denen antidemokratische Tendenzen weltweit zunehmen, bestürzend aktuell. Doch zugleich ist „Deutschstunde“ ein Kinostoff von überzeitlicher Qualität: zwei Freunde werden erbitterte Feinde – und zwischen ihnen steht ein elfjähriger Junge, der von beiden geliebt werden will.
Läuft am 25.11. auch im Rahmen von Licht & Dunkel, einer Kooperation mit den kirchlichen Akademien. Das komplette Programm finden Sie hier: Licht & Dunkel 2019.