Der Lehrer René Steinmann litt unter einer schweren Depression, die er vor allem mit Hilfe der Familie seines Bruders überwand. Heute kann er wieder voll arbeiten und betont, wie wichtig es ist, bewusst die eigenen Grenzen zu erspüren und zu respektieren. Bei Bea Gribi, einer alleinerziehende Mutter zweier Kinder, wurde die Angsterkrankung erst nach einigen Fehldiagnosen erkannt. Sie fand schließlich durch die Hilfe einer Freundin mit einer ähnlichen Erkrankung den Weg zurück ins Leben. Bea kann heute wieder arbeiten und für ihre Kinder da sein. Die Zeit, in der Christoph Litz mit seiner Psychose kämpfte, liegt schon Jahre zurück. Die klassischen Angebote der Psychiatrie halfen ihm damals wenig. Statt dessen versuchte er sich bewusst mit seinen Wahnideen auseinander zu setzen und fand Halt in seiner Arbeit als Klavierstimmer. Für die junge Franziska Klus war es schließlich neben der Therapie und dem Leben in einem geschützten Umfeld vor allem ihr heute 2-jähriger Sohn, der ihr half, mit ihrer posttraumatischen Belastungsstörung fertig zu werden.
Dieter Gränichers Film zeigt klar: Eine psychische Krankheit ist kein Grund, die Hoffnung aufzugeben. Gleich wie die Diagnose lautet, Gesundung ist möglich!
Nach „Seelenschatten“, seinem vieldiskutierten Film über Depression, liegt nun mit „Recovery“ erneut eine sensible und mitreißende Dokumentation vor, ein Film, der Mut macht!
+Der Hintergrund:+
Was brauchen psychisch kranke Menschen, um ein zufriedenes und hoffnungsvolles Leben führen zu können oder zu gesunden? Wie lässt sich der negative Einfluss einer Erkrankung überwinden, obwohl sie weiterhin anhält? Das „Recovery-Konzept“, entstanden in den USA und Neuseeland, ist dem auf der Spur. Recovery bedeutet Genesung, Gesundung. Recovery setzt auf Hoffnung und Mut. Recovery fördert Zufriedenheit, Wohlbefinden und eine positive Auseinandersetzung mit der Erfahrung der Krankheit.
filmdaten
Dieter Gränicher, Schweiz 2008, 70 min., ab 14