Als die Oma bei einem Unfall stirbt, sind Bonnie und ihre Mutter plötzlich auf sich allein gestellt. Obwohl sich beide wirklich Mühe geben, laufen die Dinge immer wieder aus dem Ruder… Schließlich ergreift Bonnie, die ein wenig an Pippi Langstrumpf erinnert, selbst die Initiative. Mit viel Einfallsreichtum gelingt es ihr, sowohl das Jugendamt als auch ihre Mutter, die an einer manisch-depressiven Störung leidet, davon zu überzeugen, dass sie die schwierige Situation gemeinsam meistern können.
Der niederländische Regisseur Martin Koolhoven greift in dieser wunderbaren Tragikkomödie auf heitere und unkonventionelle Weise ein schwieriges Thema auf. Wie leben Kinder mit Eltern, die psychisch krank sind? Ein Film voller verrückter, manchmal fast märchenhafter Ideen und Wendungen, der die Probleme für Kinder ebenso wie für Erwachsene verständlich aufbereitet. Auf beeindruckende Weise gelingt dem Film damit die Balance zwischen Lachen und Weinen, Leichtigkeit und Betroffenheit, um die seine Hauptfiguren täglich aufs neue ringen.
Ein Film für Menschen jeden Alters!
+Der Hintergrund:+
In Deutschland wachsen zwei bis drei Millionen Mädchen und Jungen mit einem Elternteil auf, dass psychisch krank ist. Haben die Betroffenen keinen Partner sind die Kinder häufig auf sich allein gestellt. Denn psychisch schwer erkrankte Eltern können oft nicht in dem Ausmaß für ihre Kinder sorgen, wie sie es eigentlich wollen. Nicht selten übernehmen die Kinder Aufgaben des erkrankten Vaters oder der Mutter in der Familie und werden durch die verfrühte Übernahme von elterlicher Verantwortung überfordert. Ein gesunder Gesprächspartner ist für diese Kinder bereits eine große Hilfe. Viele Familien verschweigen jedoch aus Scham die psychische Krankheit, kapseln sich ab und finden keinen Ausweg. Offenheit, Verständnis und Hilfe für die Kinder und ihre Familien gibt es nur selten.
filmdaten
Martin Koolhoven, Niederlande 2005, 81 min, ab 8