Der Dokumentarfilm nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die spanische Geschichte und ruft damit ein wichtiges Kapitel der Geschichte in Erinnerung. Die Filmemacher begeben sich auf die Spuren eines lange verschollene geglaubten Großvaters, der in den 50er Jahren nach Argentinien auswanderte.
Pepe el andaluz ist ein Dokumentarfilm und zugleich bewegend wie ein Drama. Die Dokumentarfilmer Concha Barquero und Alejandro Alvarado, privat und professionell ein Paar, haben darin ein Stück Familiengeschichte geschrieben, das zugleich ein Kapitel der spanischen Geschichte nachzeichnet. Denn beide machen sich auf die Suche nach den Spuren von Alvarados verschwundenen Großvater Pepe, über den er nichts weiß, außer dass er ihm äußerst ähnlich sieht. Pepe war nach dem Bürgerkrieg nach Argentinien ausgewandert, um seiner Frau und seinen drei Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Nach einem Jahr jedoch brach der Kontakt ab. Seine Familie blieb in Spanien zurück, und seine Frau hat ihn nie wieder gesehen. In einer sorgfältigen Recherche spüren die beiden Regisseure Hinweise auf und machen sich dann selbst auf den Weg nach Argentinien, um mehr über die eigene Familie zu erfahren. Das Mosaik, das sie dabei zusammensetzen, verweist über den bewegenden Einzelfall auf das Schicksal zahlreicher Menschen, die Spanien während oder nach dem Bürgerkrieg verlassen haben. Was war Pepe für ein Mensch, und warum hat er seine Familie zurückgelassen? – diese Fragen rufen historische Kontexte auf und öffnen zugleich moralische Abgründe, müssen dessen ungeachtet am Ende des Films jedoch neu gestellt werden. Abgesehen von der rührenden Geschichte, besticht der Film durch die Kombination heterogenen Materials aus Fotos, Interviews, historischen Aufnahmen und persönlichen Eindrücken und entwickelt dabei eine beeindruckende künstlerische Bildsprache. Pepe el andaluz erhielt neben dem Publikumspreis beim Festival von Málaga 2013 u.a. auch den Canal+-Preis für den besten spanischen Dokumentarfilm des Jahres. *_Themen: Geschichte Spaniens, Spanischer Bürgerkrieg, Auswanderung nach Südamerika, Familie, Verantwortung, Selbstverwirklichung_* *_Fächer: Spanisch, Politik, Geschichte, Gesellschaftskunde, Ethik/Religion_* *_Alter: empfohlen ab 14 Jahren_* *_Sprachniveau: relativ niedrig, langsame Dialoge und deutliche Sprache_*
Spanien 2012
Länge
83
Genre
Dokumentarfilm
Regie
Alejandro Alvarado, Concha Barquero