"Boomtown St.Georg - Ein Stadtteil wehrt sich" ist ein Dokumentarfilm über die jüngere Entwicklung der Städte, besonders der Innenstädte, erzählt am Beispiel des Hamburger Bahnhofviertels St.Georg.
Bis vor gut einem Jahrzehnt galt es noch als Schmuddelviertel, das von Rotlicht und Kriminalität dominiert wurde. Dann wurde es von wohlhabenderen Teilen der Bevölkerung entdeckt, die ihre Häuser im Grünen gegen eine schicke Stadtwohnung einzutauschen begannen. Heruntergekommene Mietshäuser im Zentrum wurden hochklassig saniert, in Eigentumswohnungen aufgeteilt und teuer verkauft. Der Film zeigt die Auswirkungen dieser „Gentrifizierung“ auf das Zusammenleben im Quartier. Angestammte Mieter und Gewerbetreibende, Prostituierte und Aktivisten des Netzwerks „Recht auf Stadt“ berichten von ihren Erfahrungen und Problemen mit der Aufwertung des Stadtteils; Investoren und Stadtplaner erklären ihre Arbeit und ihre Vorstellungen von einer lebens- und liebenswerten Stadt. Der Film fragt: gehört die Stadt den Menschen die das Leben in ihr gestalten oder den Eigentümern, die die Grundstücke und Häuser besitzen? Kann die Jagd nach Rendite als Rechtfertigung dafür dienen, die jetzigen Bewohnerinnen und Bewohner aus den Innenstädten zu vertreiben? Was tut eigentlich die Politik angesichts dieser Entwicklung? Der Soundtrack zum Film stammt vom „Kommando Elektrolyrik“. Es besteht aus den vier Mitgliedern Lukas Schlaffke, Arne Hirsemann, Patrick Pieper und Ivo Theele, der selbst in St. Georg lebt. Mit ihrer ungewöhnlichen Kombination aus elektronischer Musik und (post-)moderner Lyrik hat sich die Gruppe seit ihrer Gründung 2008 schnell einen Namen gemacht. Sie war bis jetzt unter anderem als Kulturbotschafterin für das Goetheinstitut in vielen Ländern Europas und in Südafrika unterwegs.
Länge
0
Regie
Ulrich Gehner