„Was weg ist ist weg! Das kommt nicht wieder!“ sagt Andreas energisch. Er wohnt seit 1988 in den Esso-Häusern auf St. Pauli. Mit der „Initiative ESSO-Häuser“ kämpft er gegen den Abriss, denn ein großes Immobilienunternehmen hat die Häuser gekauft. Das Filmteam begleitet ihn und viele seiner Nachbar_innen und Mitstreiter_innen über 2 Jahre lang: in den Häusern und Wohnungen, bei Demonstrationen, Bikeflashs und Brushmobs, bei Architekt_innen in Paris und Venedig, bei Pressekonferenzen, bei Gesprächen mit Politiker_innen und vielem mehr. Der Kampf macht die Häuser über Hamburg hinaus bekannt, denn sie stehen für einen Prozess, der vielerorts stattfindet: Gentrifizierung und den Widerstand dagegen.
Sie schöpfen Hoffnung, denn viele unterstützen sie. Und sie haben gute Argumente. 2014 sind die Häuser trotzdem weg. Abgerissen. Weg sind auch die namensgebende Tankstelle, die Musikclubs, das Autohotel und die Bewohner_innen - kurz: vieles was den Kiez seit Jahren prägt. Geblieben sind die Erfolge der Initiative. Und die kämpft weiter, denn sie möchte mitreden, bei dem was dort entstehen soll. Ein Ass das sie von Anfang an in ihrer Hand hält: der Investor braucht für ihr Bauvorhaben einen neuen Bebauungsplan. Über den muss die Politik entscheiden. Es bleibt also spannend, denn, wie Ted Gaier, Nachbar und Aktivist sagt : „Wir wollen nicht nur die faulen Kompromisse, wir wollen die Machtfrage stellen.“
Länge
90
Regie
Irene Bude, Olaf Sobczak und Steffen Jörg
Schauspieler
Mit Be- und Anwohner_innen, initiative esso-häuser, bayerischer Hausbau, bezirksamtsleiter, recht-auf-stadt-bewegung, mit internationalen verflechtungen, wut, aktionen und einer nicht so schlechten aussicht!