Wadim wächst in Hamburg auf. Er geht zur Schule, spricht deutsch, hat deutsche Freunde. Doch er und seine Familie sind in Deutschland nur geduldet, nachdem sie 1992 Lettland verließen und Asyl beantragten. 13 lange Jahre in ständiger Angst vor der Abschiebung zermürben die Familie. Doch Wadim bleibt hoffnungsvoll. 2005 dann der Wendepunkt. Wadim wird allein nach Lettland abgeschoben. Ohne Geld in einem unbekannten Land bleibt dem 18-Jährigen nur ein Rigaer Obdachlosenheim. Doch er kämpft um seine Existenz, schlägt sich durch, irrt durch Europa auf der Suche nach Asyl. Nach einer erneuten Abschiebung stattet er seiner Heimatstadt Hamburg einen letzten Besuch ab. Im Januar 2010 wirft sich Wadim vor eine S-Bahn. Er ist 23 Jahre alt. Der Film fügt aus Fotos, persönlichen Privatvideos und Interviews ein Mosaik des kurzen Lebens von Wadim zusammen. Er lässt dabei die erschütternde Geschichte für sich sprechen.
Eine Geschichte, die die Folgen einer bürokratischen Ausländerpolitik aufzeigt, in der der Einzelne keine Rolle spielt. (Quelle: dokumentarfilmwoche hamburg)
Deutschland 2012
FSK
ab 12
Länge
90
Regie
Carsten Rau & Hauke Wendler