Fide Struck (1901-1985) gehörte zum Umfeld der Arbeiterfotografen. Er fotografierte zwischen 1930 und 1940 in Hamburg, Berlin und Süddeutschland. 1941 packte er 3000 Negative in einen Koffer, der nach einer Odyssee durch Deutschland erst 2015 von seinem Sohn, dem Filmemacher Thomas Struck, wieder geöffnet wurde. Die Bildagentur bpk Preußischer Kulturbesitz übernahm die Sammlung, da sie »inhaltlich und fotogeschichtlich so bedeutend« sei, dass sie langfristig erhalten werden müsse. 

Thomas Struck zeigt Fotos vom Tun und Treiben auf dem Fischmarkt und am Deichtormarkt, im Filmatelier mit Gustaf Gründgens oder am Berliner Funkturm, wo Mädchen Reigen tanzen. Es sind Bilder aus der Zeit des Durchbruchs des Nationalsozialismus, die Fragen aufwerfen wie: War der Fotograf Opfer oder Täter, was bedeutet Positiv und Negativ im weiteren Sinn, welchen Wert hat das Vergessen und das Erinnern? Der Magnum-Fotograf Elliott Erwitt kommentierte das Werk: »Interessante und wunderbare Bilder.«
 

Regie
Thomas Struck