Ryuichi Sakamoto ist einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit. Seine sagenhafte Karriere umspannt über vier Jahrzehnte.

In den späten 70ern erfindet er mit seiner Band Yellow Magic Orchestra den japanischen Techno-Pop, veröffentlicht als Solo-Künstler erste Alben zwischen elektronischer, klassischer und Weltmusik und wird als Shooting Star gefeiert. In den 80er und 90er Jahren komponiert er legendäre Soundtracks für "Merry Christmas, Mr. Lawrence", "Der Himmel über der Wüste" und "Little Buddha". Für die Filmmusik zu "Der letzte Kaiser" wird er 1987 mit dem Oscar ausgezeichnet. Bis heute gibt Sakamoto seiner Musik über Kollaborationen mit anderen wegweisenden Komponisten, Regisseuren und Konzeptkünstlern immer wieder neue Impulse. Seit der Atomkatastrophe von Fukushima engagiert er sich zudem stark als Umweltaktivist und gilt als einer der Wortführer der Anti-Atomkraft-Bewegung in Japan.

Regisseur Stephen Nomura Schible hat den Komponisten seit 2012 mit der Kamera begleitet. 2014 wird bei Sakamoto Mundrachenkrebs diagnostiziert, und der Musiker bricht alle Projekte ab. Als die Dreharbeiten weitergehen können, zieht Sakamoto vor dem Hintergrund der ökologischen Situation seines Heimatlandes und seiner persönlichen Lebenskrise Resümee. Archivmaterial aus dem vielgestaltigem Künstlerleben stellt der Film neben aktuelle Bilder, in denen der Komponist mit neuen Kräften wieder zurück zu seiner Arbeit findet, zurück zu seiner Suche nach Klängen, die der Wahrnehmung unserer Welt neue Wege eröffnen, zurück zu einem neuen musikalischen Ausdruck. RYUICHI SAKAMOTO: CODA ist nicht nur das tief berührende Porträt eines einzigartigen Künstlers, sondern auch ein faszinierender Film über den kreativen Prozess. Kein Ausklang, sondern ein Neubeginn.

Bonus Feature:

Im zeise wird neben dem Porträtfilm RYUICHI SAKAMOTO: CODA, nach einer Pause, im Anschluss auch der Konzertfilm RYUICHI SAKAMOTO: async AT THE PARK AVENUE ARMORY gezeigt werden. Dieser 65-minütige Dokumentarfilm, bei dem ebenfalls Stephen Nomura Schible Regie führte, zeigt Sakamotos erste Live-Performance seines letzten Albums „async“, das von Musikmagazinen wie Rolling Stone und Pitchfork als Meisterwerk und eines der besten Alben des Jahres 2017 gefeiert wurde. Der Musiker gastierte dafür im April 2017 für zwei Abende im Veterans Room des New Yorker Park Avenue Armory, einem nur knapp 200 Zuschauer fassenden Saal. async feierte seine Premiere in der Sektion Special der Berlinale 2018. (US/J 2018, 65 Min.)
 

Japan, USA 2017
FSK
ab 6
Länge
102
Genre
Dokumentarfilm, Musik
Regie
Stephen Nomura Schible