Ängste, Sorgen und Ausgrenzung – das erfahren viele Menschen, die sich als bisexuell, transgender, queer oder genderfluid begreifen und einfach nicht in konservative Schwarzweiß-Schemata bürgerlicher Prägung passen. Mit ihrem Debütfilm „Tahara“ greift Regisseurin Olivia Peace diese Thematik in eindringlichen Bildern auf und zeigt die Hauptdarstellerinnen Madeline Grey DeFreece und Rachel Sennott bei der Gedenkfeier ihrer Freundin, die aufgrund von Mobbing und Hass Selbstmord beging.

Weitgehend in einer Synagoge sowie weiteren intimen Settings angesiedelt, konzentriert sich der Film für eine thematische Annäherung auf durchdachte Dialoge und die Interaktion der Figuren, deren innere Zerrissenheit immer wieder schmerzhaft zutage tritt. Peace gelang hierbei ein unaufgeregtes und doch deutliches Statement zum Status Quo des gesellschaftlichen Umgangs mit Fragen von Akzeptanz, Entfremdung und soziokultureller Komplexität, die sowohl in Realdarstellung als auch Animation umgesetzt wurden. Ein unkonventioneller Film für unsere Zeit.

Die Filmevents vom Reeperbahn Festival 2021 sind für alle zugänglich! Besucher*innen des Festivals zahlen keinen Eintritt.

RBF 2021 Logo

2020
Länge
78
Genre
Drama
Regie
Olivia Peace
Schauspieler
Madeline Grey DeFreece, Rachel Sennott, Jess Zeidman