Salam ist alles andere als ein Siegertyp. Die Freundin ist weg, und den neuen Job beim Fernsehen verdankt der junge Palästinenser nur seinem Onkel, dem Produzenten der allseits beliebten Serie „Tel Aviv on Fire“, die 1967 spielt, kurz vor dem Sechstagekrieg. Die dramatische Handlung dreht sich um eine Französin, die das beste Restaurant von Tel Aviv betreibt. Sie wird zur Spionin, weil sie in einen Palästinenser verliebt ist, der sie auf seine Seite zieht und auf einen israelischen General ansetzt. Die schnulzige Soap hat zahllose Fans auf beiden Seiten des Gazastreifens. Salam ist eine Art Mädchen für alles. Jeden Tag muss er den Checkpoint zwischen Israel und dem palästinensischen Autonomiegebiet passieren, um ins Studio zu fahren. Eines Tages wird er aufgehalten, weil den Soldaten sein Drehbuch verdächtig vorkommt. Im Gespräch mit Assi, dem israelischen Kommandeur der Grenzkontrolle, kann Salam den Irrtum aufklären.
Dabei stellt sich heraus, dass Assis Frau der Serie absolut verfallen ist. Um ihr zu imponieren, überredet Assi Salam, das Drehbuch zu ändern. Tatsächlich gelingt der Coup, und nicht nur das: Salams Änderungen sind ein riesiger Erfolg. Sein Einfluss steigt, er wird zum Autor befördert. Aber Assi ist damit nicht zufrieden, er wird gieriger, er mischt sich immer mehr in die Handlung ein und erpresst Salam. Auf der anderen Seite stehen die Geldgeber, die mit der israelfreundlichen Entwicklung ihrer Serie nicht gerade zufrieden sind. Salam sieht sich damit konfrontiert, dass er zwischen allen Stühlen gelandet ist.
Eigentlich ist das eine bewährte Story: Ein Außenseiter macht unerwartet Karriere, obwohl er keine Ahnung hat, und steht schließlich wie der bekannte Zauberlehrling hilflos dem gegenüber, was er angerichtet hat. Doch das Autorenduo Dan Kleinman und Sameh Zoabi, der auch Regie führt, macht noch mehr aus der Geschichte. Die unglückselige Eigendynamik, die sich aus der Grundsituation entwickelt, spielt eine eher geringfügige Rolle. Im Vordergrund steht Salam als Wanderer zwischen den Welten, der beide Seiten der Grenze kennt und auf beiden Seiten zu Hause ist.