Sommer 1984 in Schmalenstedt, mitten in der "Holsteinischen Schweiz", direkt an der Ostsee. Malte Ahrens (Cecil von Renner) lebt mit seinen altlinken Eltern in einem Bauernhaus, hat die Schule abgebrochen und macht eine Ausbildung zum Töpfer - und heißt jetzt "Roddy Dangerblood", nachdem der "Punk" mit einiger Verspätung Einzug in Schmalenstedt gehalten hat.
Das "Punk-Sein" zwischen Wiesen und Wäldern, das Abhängen mit den Freunden Fliegevogel (Ole Fischer), Sid (Pit Bukowski), Flo (Daniel Michel), Piekmeier (Laszlo Horwitz) und Günni (Samuel Auer) im Waldversteck mit Lagerfeuer, gehaltvollen Getränken und Gesprächen, die gekonnte Provokation der Schmalenstedter Spießer-Welt und nicht zuletzt die handfesten Auseinandersetzungen mit der alteingesessenen Landjugend bestimmen Roddys Leben. Seine Eltern (Friederike Wagner, Peter Jordan), sonst zu jedem nur erdenklichen Verständnis bereit, kommen nicht mehr mit: "Ist das Punk?", fragt sein Vater, als Roddy wieder einmal schwer gezeichnet von einer Schlägerei nach Hause kommt. Mitten in der Wohligkeit gemeinsamen ereignislosen Abhängens entsteht plötzlich die Idee von der alle begeistert sind: "Wir gründen eine Band!" Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang, der Rest drumherum: Die Stimmung ist prächtig, und die Euphorie über den nach langem Suchen gefundenen Bandnamen "Warhead" kennt keine Grenzen. Die Proben allerdings gestalten sich schwieriger als gedacht, der Bandname wechselt beinahe täglich, und das erste Konzert wird zum desaströsen Meilenstein der Schmalenstedter Punk-Geschichte. Schlimmer geht's allerdings immer, was spätestens das zweite Konzert beweist. Und wieder stellt sich die Frage: "Ist das Punk?" Schier unaufhaltsam steuert die Band ihrem Ende entgegen und stellt Freundschaft und Überzeugungen der holsteinischen Punk-Pioniere vor eine echte Bewährungsprobe. Beginnt jetzt der Rest vom Leben? Oder kommt da noch was? Verzweifelt zupft Roddy eine kleine Melodie auf der Gitarre, als ihm aus dem Nachbarsgarten seltsame Flötentöne antworten. Und Roddy entdeckt plötzlich seine ganz eigene Definition von Punk ... „Wer selbst einmal Dorfpunk war, wird bestätigen können: Ja, so ist es wirklich gewesen. Dabei ist Dorfpunks mehr als ein Historienfilm. Humorvoll, aber nie herablassend zeichnet Lars Jessen universelle Bilder jugendlicher Renitenz.“ (Berliner Zeitung) „Eine Hommage an den Aufbruch, und eine sehr lustige noch dazu. So lassen sich Punk und Provinz gut ertragen!“ (Hamburger Abendblatt) „Absolut lustig und sehenswert!“ (Cinefacts.de)
DE 2009
FSK
ab 12
Länge
93
Regie
Lars Jessen
Schauspieler
Cecil von Renner, Ole Fischer, Pit Bukowski, Daniel Michel, Samu