Lena Ferben hat schon fast ein halbes Leben gelebt, als sie alle ihre Erinnerungen, ihr komplettes „Ich“ verliert. Ihr Mann ist plötzlich ein Unbekannter, ihre Freunde Fremde, ihr bisheriges Leben eine fiktive Erzählung. Sie muss sich entscheiden: Werden, wie sie war oder eine Andere bleiben...
Lena Ferben (Maria Schrader) ist seit Jahren mit ihrem Mann Tore (Johannes Krisch) verheiratet, als sie sich plötzlich verliert. Retrograde Amnesie sagen die Ärzte zu Lenas Zustand; eine nicht diagnostizierte Gehirnentzündung ist der Grund. Die Folge: sie hat keinen Zugriff mehr auf das, was die Medizin als biographisches Gedächtnis bezeichnet. Und wie seltsam das Gehirn doch funktioniert: Die Sprache ist noch vorhanden, doch die Wörter an keine Erfahrung geknüpft. Komik... Treue... Geschlecht... Liebe... Ehemann... Begriffe schwebend im luftleeren Raum, abgeschnitten von der Erdung ihrer Bedeutungen. Tore versucht, Lena den Weg zu ihr zu zeigen, wer er für sie war und wer sie für ihn. Eine Nacherzählung bereits erlebter Realität. Aber während ihre Umwelt nur den Verlust der alten Lena empfindet, bewegt sie sich selber auf eigenen Wegen. Wie ist es wohl, diese Lena Ferben zu sein? Lena probiert es aus, wie ein Schauspieler eine Rolle probiert, während in ihr zur gleichen Zeit etwas Neues entsteht, eine eigene, individuelle Persönlichkeit, die sich dagegen wehrt, das zu tun, wozu Lenas ganze Umwelt sie ermutigt und drängt: Sie selbst zu werden.
Deutschland 2014
Länge
93
Genre
Drama
Regie
Jan Schomburg
Schauspieler
Maria Schrader, Johannes Krisch, Ronald Zehrfeld